Warum ein Buch über Depression schreiben?
Und was haben die social media damit zu tun?
Nun, ich hoffe im Lauf meiner Geschichte wird das deutlich.
Ich führe eigentlich ein ganz erfolgreiches Leben. Nicht perfekt. Sicher nicht. In der Kleinstadt aufgewachsen, Medizinstudium, eigene Praxis, zwei Burnouts, eine Trennung.
Letztere hat mich in die schlimmste depressive Episode gestürzt, die ich in meinen knapp über 40 Lebensjahren mitgemacht habe. Und ganz ehrlich… egal wie reflektiert man auch ist, im tiefen Tal der Depression verliert man den Willen zu überleben. Und wenn dann niemand da ist… ihr kennt sicher alle mindestens EINE Geschichte, die so endete.
Ich war nicht alleine.
Und am Ende war es nicht alleine der kleine Kreis an engen und guten Freunden, der mein Weiterleben gesichert hat.
Es waren meine Follower auf Twitter. Obwohl, oder eben weil mich die meisten davon garnicht ‚in reality‘ kennen.
Ich habe so unglaublich viel Zuwendung, aufbauende Worte und objektive Bewertungen meiner Lebenssituation bekommen, dass ich am Ende beschlossen habe, den Hintern wieder hoch zu bekommen und nach vorne zu schauen.
Und wisst Ihr was das erstaunlichste war? Wieviele liebe Menschen plötzlich virtuell an meiner Seite waren, die einen ganz ähnlichen Weg hinter sich hatten.
Da habe ich mich entschieden, es aufzuschreiben. Gedankjen für Gedanken. Wie sich Depression anfühlt, wie ich dort gelandet bin und wie ich den Weg heraus gefunden habe.
Es ist so unfassbar, wie viele falsche Fakten es über Depression gibt und wie viele Menschen schlichtweg nicht damit umgehen können.
Vielleicht kann ich dazu beitragen, hier ein klein wenig zu verändern. Das wäre schon so viel.
Aber bitte nicht wundern, wenn es sich an vielen Stellen konfus liest. Ihr schaut dabei in meinen Kopf. In den Kopf eines Menschen, der verzweifelt versucht, mit seinen rasenden Gedanken Schritt zu halten.
Lest aufmerksam. Vielleicht erkennt Ihr dadurch die Menschen in Eurem Umfeld, die auf dem gleichen Weg sind wie ich. Und vielleicht erkennt Ihrt sie, bevor diese alleine und verzweifelt eine verheerende Entscheidung treffen.
Dann haben sich diese Zeilen schon gelohnt.